Brutbestand und Verbreitung der Feldlerche Alauda arvensis und der Wiesenschafstelze Motacilla flava flava im Kreis Recklinghausen

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Langfassung des Artikels
Beckmann, C., Herkenrath, P., Otto, J., Pennekamp, A., Pennekamp, U. & N. Ribbrock (2022):
Brutbestand und Verbreitung der Feldlerche Alauda arvensis und der Wiesenschafstelze Motacilla flava flava im Kreis Recklinghausen.
Charadrius 58 (1-4): 4-14

(Link zur Zeitschrift "Charadrius", Nordrhein-Westfälische Ornithologen-Gesellschaft e. V., Kranenburg).

Abstract (English version).

Zusammenfassung

Die ornithologische Arbeitsgemeinschaft Kreis Recklinghausen kartierte 2017 und 2018 die Bestände von Feldlerche und Wiesenschafstelze im Kreisgebiet, das am Nordrand des Ballungsraums Ruhrgebiet und im Südmünsterland liegt. Dabei wurden 73 % der geeigneten Minutenfelder erfasst. Es wurden 75 Reviere der Feldlerche und 148 der Wiesenschafstelze ermittelt. Hochgerechnet auf die Kreisfläche ergeben sich 105 Reviere der Feldlerche und 210 der Wiesenschafstelze, bei Dichten von 0,38 bzw. 0,76 Revieren pro km2 landwirtschaftlicher Nutzfläche. Beide Arten zeigen Verbreitungsschwerpunkte im Süden des Kreisgebiets auf dem Vestischen Höhenrücken zwischen Marl, Herten, Recklinghausen, Oer-Erkenschwick und Datteln sowie in der Flachwellenlandschaft bei Datteln und Waltrop. Hier finden sich hohe Anteile fruchtbarer Böden, im Gegensatz zu den sandgeprägten Bereichen des Nordkreises. Auch einige Niederungsbereiche sind Verbreitungsschwerpunkte. So befindet sich z. B. im Hervester Bruch das Minutenfeld mit der höchsten Dichte der Wiesenschafstelze. Insgesamt sind die Dichten beider Arten im Vergleich mit Literaturwerten gering, besonders bei der Feldlerche. Ein Vergleich für neun vollständig kartierte rein agrarische Messtischblattquadranten zeigt bei der Feldlerche in fünf Quadranten einen Rückgang gegenüber der Kartierung für den Westfalenatlas Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre und einen etwa gleichgebliebenen Bestand in vier Quadranten. Die Wiesenschafstelze dagegen zeigt in sechs Quadranten Zunahmen, in zwei Quadranten gleichbleibende Bestände und in einem Quadranten eine Abnahme. Im Einklang mit den überregionalen Befunden für die meisten Feldvogelarten muss die Situation der Feldlerche im Kreis Recklinghausen als besorgniserregend eingestuft werden.